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Freedom: Memoirs 1954-2021

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The New York Times and USA Today bestselling memoir by one of the most important leaders of our time

For 16 years, Angela Merkel bore the governmental responsibility for Germany, leading the country through numerous crises and shaping German and international politics and society with her actions and attitude. But Angela Merkel was not born a Chancellor. In her memoirs, co-written with her long-standing political advisor Beate Baumann, she looks back on her life in two German states – 35 years in the GDR (German Democratic Republic), 35 years in reunified Germany. More personally than ever before, she talks about her childhood, youth, and her studies in the GDR, and the dramatic year of 1989, when the Wall fell and her political life began. She shares insights into her meetings and conversations with the world's most powerful leaders and elucidates, with clear and precise examples, significant national, European, and international turning points and how decisions were made that shape our times. Her book offers a unique insight into the inner workings of power – and is a decisive plea for freedom.


“What does freedom mean to me? This question has occupied me my entire life. Naturally, politically, because freedom needs democratic conditions, without democracy there is no freedom, no rule of law, no protection of human rights. But this question also occupies me on another level. Freedom, for me, is finding out where my own limits are, and pushing my own limits. Freedom is for me not to stop learning, not to have to stand still but to be allowed to continue, even after leaving politics.” - Angela Merkel

720 pages, Hardcover

First published January 1, 2024

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About the author

Angela Merkel

20 books92 followers
German politician Angela Merkel, first such woman, served as chancellor in 2005. A Lutheran priest moved to the German Democratic Republic in 1954, fathered her, and headed her family.

In 1978, Merkel served as the secretary of culture of Freie Deutsche Jugend, the youth organisation, which she stayed till the collapse of the German Democratic Republic. Angela Merkel speaks fluent Russian and English.

https://en.wikipedia.org/wiki/Angela_...

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Profile Image for Mareike.
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November 27, 2024
frau merkel warum kostet das 42 euro
Profile Image for Jan ☀️.
39 reviews14 followers
November 30, 2024
lm Prolog betont Merkel, dass die Nacht vom 4. auf den 5. September 2015 für sie eine Zäsur darstellte. In jener Nacht entschied sie, die aus Ungarn kommenden Flüchtlinge nicht aufzuhalten. Diese Entscheidung markierte für sie ein politisches “Davor” und “Danach”. Diese Zäsur veranlasste sie dazu, nach ihrem Amt ein Buch zu schreiben, in dem sie ihre Motive und Entscheidungen erklärt. Das ist bemerkenswert, da Merkel bisher nicht als eine Politikerin galt, die ihre Politik ausführlich erklärte.

Dieses Versprechen zu Beginn kann als Messlatte für die Bewertung des Buches herangezogen werden. Merkel verspricht, sich nachträglich um Ehrlichkeit zu bemühen, falsche Entscheidungen zu benennen und gleichzeitig zu denen zu stehen, die sie für richtig hält. Dies weckt insbesondere hinsichtlich den Entscheidung 2015, der Abhängigkeit von Russland im Energiesektor oder ihrer Fehleinschätzung Wladimir Putins große Neugier.


Im Kapitel „Glückliche Kindheit“ spricht über ihre Familie, Geschwister oder Freunde und reflektiert ehrlich über ihre Beziehung zum Sozialismus. Sie spricht von kindlichen Annäherungsversuchen an das System und frühen Enttäuschungen, die ihr die Unzulänglichkeiten der DDR offenbarten. Ihr Vater, ein Pfarrer, und ihre Mutter entwickelten sich von leichten Kritikern zu erbitterten Gegnern der DDR. Ein Wendepunkt für die Familie war die Niederschlagung des Prager Frühlings.

Merkel beschreibt auch ihre ersten Schritte in der CDU, ihren Weg ins Bundestagsmandat in und die Bedeutung ihrer engen Mitarbeiterin Beate Baumann. Diese habe ihr nicht nur in politischen Herausforderungen, sondern auch beim Verfassen humorvoller Reden geholfen. Baumann sei ein Grund, warum Merkel zur „mächtigsten Frau der Welt“ werden konnte, wie es einst von The Times beschrieben wurde.

Bereits vor der Veröffentlichung des Buches bemerkten viele politische Beobachter ein bestimmtes Muster bei Merkel. Sie veröffentlichte ihr Buch bei einem von einer Frau geführten Verlag, gab ihr erstes Interview dazu Anne Will und die die Titelgeschichte im Spiegel wurde von der weiblichen Co-Chefredakteurin verfasst. Auffällig ist zudem, dass das Hörbuch von einer Frau eingesprochen wurde.

Ulf Poschardt, Chefredakteur der Welt, äußerte einst ironisch, Merkel sei die beste Kanzlerin gewesen, die die Grünen je hatten – insbesondere zwischen 2015 und 2021. Trotz der offensichtlichen Ironie und potenziellen Interessenkonflikte lässt sich feststellen, dass Merkel eine sozialdemokratische Transformation der CDU vorangetrieben hat.

Seit Kurzem fällt jedoch auf, dass Merkel dazu eine Art feministische Neuorientierung durchläuft. Diese These wird etwa durch ihren Kommentar zur Ampelkrise (“Männer…”) oder durch ihre klare Distanzierung von der neuen CDU-Führung unter Friedrich Merz sowie die Rückgabe ihres Vorsitzes der Konrad-Adenauer-Stiftung gestützt.

In einer Podiumsdiskussion am Rand vom G20-Gipfel vor einigen Jahren wurde Merkel gefragt, ob sie sich als Feministin sehe. Ihre Antwort lautete, sie sehe sich nicht in einer Kategorie mit bekannten Feministinnen wie Alice Schwarzer, und weigerte sich indirekt die Frage zu bejahen. Es wäre so einfach ja zu sagen, da Feminismus "nur" die Unterstützung der Gleichberechtigung der Frauen politisch rechtlich und gesellschaftlich bedeutet.

Merkel reflektiert im Buch ihr Zögern, und begründet ihre vorsichtige Antwort mit ihrer Sozialisierung und politischen Erfahrung. Für sie war es strategisch klüger, sich nicht in eine von Männern als Angriffsfläche benutze „Schublade“ stecken zu lassen.
Merkel gehört zu einer Generation von Frauen, die ihre Weiblichkeit oft bewusst verstecken mussten, um Karrierechancen zu haben. Gleichberechtigung bedeutete damals, möglichst unauffällig oder „männlich“ aufzutreten, sodass Unterschiede kaum sichtbar wurden. Nun, losgelöst von den Zwängen ihres Amtes, scheint sie die Freiheit zu besitzen, offen über ihre Gedanken, ihre Vergangenheit und ihre Überzeugungen zu sprechen.


Im Kapitel „Feministin?“ thematisiert Merkel außerdem ihre ambivalente Haltung gegenüber dieser Bezeichnung.

Dort spricht sie über weibliche Vorbilder wie Marie Curie und Simone de Beauvoir, deren Werke sie in der DDR las, obwohl sie Beuvoirs Idealisierung des Sozialismus kritisch sah. Merkel betont, dass wahre Gleichberechtigung nur in einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft möglich sei. Sie wisse selbst, dass in der sozialistischen DDR keine Parität oder Gleichberechtigung herrschte - weder in den Fabriken noch im Politbüro.

Sie erzählt auch von den Herausforderungen, als Frauenministerin 1994 das Gleichberechtigungsgesetz am Arbeitsplatz durchzusetzen. Sie schildert eine bemerkenswerte Episode mit Wolfgang Schäuble, an den sie sich wandte, um seine Unterstützung für das Gesetz zu gewinnen. In der damaligen CDU, die stark konservativ geprägt war, und angesichts des Widerstands aus wirtschaftlichen Kreisen, wäre das Gesetz ohne Schäubles ausdrückliche Unterstützung nicht realisierbar gewesen.

Aus heutiger Perspektive erscheint es fast pervers, dass ein solches Gesetz innerhalb der CDU auf derart massive Ablehnung stieß. Besonders interessant fand ich diesen Aspekt, weil Schäuble in seinen Memoiren, die ich kürzlich las, diese Geschichte überhaupt nicht erwähnte – obwohl er viele politische Stationen detailliert darstellte. Für ihn wäre dies eine Gelegenheit gewesen, sich im Nachhinein als Förderer der Frauenbewegung zu positionieren.

Diese Auslassung zeigt jedoch Schäubles Gespür für historische und politische Relevanz. Er handelte in diesem Fall staatsmännisch und ohne merkliches persönliches Kalkül, sondern im Sinne einer übergeordneten politischen Verantwortung.

Interessant fand ich auch Merkels Erinnerungen an die Debatte um §218 und die dazugehörigen Diskussionen. Sie schildert, dass sie sich zum ersten Mal innerhalb ihrer Partei fremd fühlte, da sie eine klare Außenseitermeinung vertrat. Sie hielt psychologische Pflichtberatungen für Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch beabsichtigen, für notwendig, lehnte jedoch deren Protokollierung strikt ab. Ihrer Meinung nach würde dies das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patientin langfristig beschädigen. Zudem betonte Merkel, dass das Gesetz in seiner damaligen Form den Eindruck vermittelte, Frauen als unmündig darzustellen und sie vor ihrer eigenen Emotionalität „schützen“ zu wollen, was sie richtigerweise als sexistisch empfand.

Merkel berichtet auch von fragwürdigen Äußerungen einiger Parteikollegen, etwa bei der Diskussion um das Erbrecht nicht ehelicher Kinder. Ein Abgeordneter stellte die provokante Frage, ob „das Ergebnis einer philippinischen Nacht“ dieselben Rechte wie ein deutsches Kind haben solle. Solche Aussagen verdeutlichen, mit welchen Vorurteilen und Ressentiments sie in ihrer Partei konfrontiert war.

Interessant ist auch, dass bei der Abstimmung über §218 der Fraktionszwang aufgehoben wurde, da es sich um eine Gewissensfrage handelte. Dennoch stimmte Merkel letztlich aus Fraktionsdisziplin dem Antrag der CDU zu, was überrascht, da sie zuvor ausführlich ihre Bedenken geschildert hatte. Besonders eindrücklich beschreibt sie, wie sie bei ihrer Rede zu diesem Thema in der Fraktion unter starkem physischem und psychischem Unwohlsein litt – mit Symptomen wie Nackensteifheit, Schweißausbrüchen und Krämpfen. Ein solcher Zustand trat in ihrer gesamten politischen Laufbahn, selbst bei schwierigen Verhandlungen mit Diktatoren, nie wieder auf.

Merkel begründet ihre damalige Haltung mit den „vielen Scheren im Kopf“, die sie prägten. Dazu gehörte auch die spürbare Ablehnung von Helmut Kohl, die sie nicht noch weiter verstärken wollte. Als Kabinettsmitglied war sie verpflichtet, ihm ihre Entscheidung vor der Abstimmung mitzuteilen, was sie zusätzlich unter Druck setzte. Merkel gibt zu, dass sie aus heutiger Sicht anders gehandelt hätte, räumt jedoch nur minimal ein, dass sie damals möglicherweise ihrer Karriere und ihrer Position in der Fraktion Priorität eingeräumt habe.

Ob ihre retrospektive Reflexion und angeblich damals vorhandene "feministische" Grundhaltung glaubwürdig ist, bleibt für mich – jemand, der diese Zeit nicht miterlebt hat – schwer zu beurteilen. Letztlich sollten Historiker diese Ambivalenzen bewerten. Mich persönlich hat ihre Argumentation in diesem Kapitel nicht vollständig überzeugt.

Merkel betont an verschieden stellen, dass sie das Buch primär für junge Menschen und nicht für Historiker geschrieben hat. Daher geht sie an einigen Stellen nicht ins Detail. Dennoch bietet es faszinierende Einblicke in die menschliche Seite der Politik: Politik wird von Menschen gemacht, und ihre Überzeugungen sowie ihre Persönlichkeit können entscheidend sein. Das erscheint banal, ist aber bemerkenswert angesichts des enormen Spielraums, den Schlüsselakteure haben, und der weitreichenden Folgen ihrer Entscheidungen.

Merkel teilt auch persönliche Erfahrungen mit anderen Präsidenten, etwa mit Trump. Ihre Skepsis ihm gegenüber erklärte sie durch seine Immobilienwelt-Herkunft, weil er glaube in der Politik sei es genauso: Man könne eine Immobilie nur einmal vergeben. Diese Denkweise, so Merkel, erschwere es, eine Politik zu entwickeln, bei der alle Beteiligten irgendwas zu gewinnen haben und dadurch Kompromisse eingehen.

In den Kapiteln “Wir schaffen das” und “Ein freundliches Gesicht” spricht Merkel ausführlich über die Flüchtlingskrise im Sommer 2015. Sie schildert die Ereignisse chronologisch, beginnend im April 2015, bis hin zur Entscheidung, die Flüchtlinge aus Budapest aufzunehmen, sowie die Öffnung der Grenzen am 5. September. Merkel beschreibt die immense Herausforderung, vor der sie stand, und erklärt, warum sie keine wirklichen Alternativen zu ihrer Entscheidung sah. Sie macht deutlich, dass ein Abweisen der Flüchtlinge nicht nur EU-Recht verletzt hätte, sondern auch die moralische und juristische Legitimität Europas gefährdet hätte.

Merkel geht auch auf die Versäumnisse ein, die bereits Monate zuvor offensichtlich wurden. Bereits im April 2015 war die Problematik der steigenden Flüchtlingszahlen absehbar. Die Frage, ob es alternative Handlungsmöglichkeiten gegeben hätte, stellt sich dennoch. Sie betont jedoch, dass die Entscheidung, den Flüchtlingsstrom aufzuhalten, gegen das europäische Recht verstoßen hätte und somit nicht im Einklang mit den Prinzipien stand, die sie für unverhandelbar hielt.

Ein anderer bemerkenswerter Punkt in diesem Abschnitt ist Merkels Rückblick auf ihren inneren Dialog zur Kanzlerkandidatur 2017. Sie reflektiert, dass ein Verzicht ihrer Kandidatur der AfD womöglich den Wind aus den Segeln genommen hätte. Gleichzeitig hebt sie hervor, dass die sozialpolitische Verschiebung der CDU nach links, die oft als “Sozialdemokratisierung der Partei” beschrieben wurde, eine Lücke im rechten politischen Spektrum geschaffen habe. Diese Lücke konnte von der AfD, die zu diesem Zeitpunkt nach der Griechenlandrettung politisch wieder fast bedeutungslos schien, gefüllt werden.

Merkels Entscheidungen und deren Folgen werfen auch ein Licht auf die von Josef Strauß bereits vor Jahrzehnten formulierte Warnung, dass es rechts der CDU keine politisch legitimierte Partei geben dürfe. Durch den von Merkel eingeschlagenen Kurs ist diese Warnung jedoch Realität geworden – zumindest aus heutiger Sicht, da die AfD nicht nur existiert, sondern sich als feste politische Kraft etabliert hat. Aktuell steht sogar ein Gruppenantrag für ein AfD-Verbot in den Startlöchern, was zeigt, wie weitreichend die Auswirkungen der politischen Verschiebung innerhalb der deutschen Parteienlandschaft sind. Unabhängig von der persönlichen Bewertung Merkels Entscheidungen im Jahr 2015 bleibt deutlich, dass diese einen maßgeblichen Einfluss auf die langfristige politische und gesellschaftliche Entwicklung Deutschlands hatten.

Das ist zwar nur meine persönliche Meinung, aber ich teile Merkels Ansicht, dass sie 2015 rückblickend nicht anders hätte handeln können. Ich denke, dass, wenn Deutschland 2015 von einer SPD-Regierung geführt worden wäre, es gar nicht zu einem so starken Aufstieg der AfD gekommen wäre. Dennoch ist anzumerken, dass eine so weitreichende Entscheidung nur unter einer konservativen Regierung die notwendige Unterstützung in der politischen Mitte finden konnte. Solche großen politischen Entscheidungen werden oft antizyklisch getroffen, das heißt, von einer Regierung, die entgegen ihrer eigenen Ideale handelt, weil es staatspolitisch notwendig ist, ganz nach dem amerikanischen Sprichwort:
Only Nixon could go to China.

Obwohl ich Merkels Entscheidungen in anderen Bereichen kritisch sehe, bewundere ich ihre Standhaftigkeit und wie konsequent sie bis heute zu ihrem Satz “Wir schaffen das” steht. Sie argumentiert, dass eine Nation, die Herausforderungen wie die Wirtschaftskrise, die Eurokrise oder die Wiedervereinigung bewältigt habe – wenn auch nicht geräuschlos, aber im Rückblick erfolgreich – auch den Zustrom von einer Million Menschen verkraften könne. Besonders beeindruckend finde ich ihre Aussage, dass Deutschland nicht mehr ihr Land wäre, wenn es seine Prinzipien über Bord werfen würde.
Das zeigt, dass moralisches Handeln für sie keine Schönwettertugend ist, sondern auch in Krisenzeiten Bestand haben muss..

Natürlich wurden Fehler gemacht, vielleicht sogar große. Doch im Kern halte ich ihre Entscheidung nach wie vor für richtig. Es ist jedoch bemerkenswert, dass Merkel in ihrem Buch auch Aussagen tätigt, die sich im Nachhinein als falsch herausstellen. Beispielsweise sprach sie davon, dass die 3.000 Kilometer lange deutsche Grenze nicht kontrollierbar sei. Die Grenzkontrollen während der EM 2024 und als Reaktion auf den Anschlag in Solingen haben gezeigt, dass entsprechende Maßnahmen durchsetzbar sind, wenn der politische Wille vorhanden ist.

Merkel spricht in ihrem Buch auch über den sogenannten “Merkel-Erdoğan-Deal”, wenngleich sie den Begriff “Deal” ablehnt, da er etwas Negatives oder Schmutziges implizieren würde. Ich persönlich finde den Begriff allerdings treffend. Auch wenn meine grundsätzliche Ablehnung bleibt, kann ich durch ihre Schilderungen aus staatspolitischer Sicht besser nachvollziehen, warum sie so gehandelt hat. Es bleibt jedoch ein Fakt, dass Erdoğan durch die Abhängigkeit Europas an Legitimität gewonnen hat. Diese neu gewonnene Macht gegenüber Europa nutzte er, um sein innenpolitisches Profil zu stärken, was ihm vermutlich zumindest teilweise zum Sieg in der Präsidentschaftswahl 2016 verholfen hat.

Viele politische Beobachter sahen in Olaf Scholz 2021 eine “männliche Version” von Merkel: ein Kanzler, der für Reaktion statt Vision steht, für Umfragenpolitik, für Entscheidungen, die nicht stark genug erklärt werden, und für vorsichtige Anstöße in die Mitte der Gesellschaft. Eine Gemeinsamkeit, die damals kaum jemand ansprach, ist jedoch, dass sowohl Merkel als auch Scholz eine gewisse Unfähigkeit zur Selbstkritik zeigen. Das wird besonders beim Thema Klima und Energie deutlich.

Merkel verteidigt im Buch den Atomausstieg, den sie als Physikerin weiterhin für richtig hält, und erklärt die Hintergründe ihrer Entscheidung. Gleichzeitig geht sie im nächsten Kapitel auf die Abhängigkeit von billigem Gas aus Russland ein und rechtfertigt auch diese Entscheidung. Sie argumentiert, dass günstiges Gas eine Voraussetzung für erfolgreiche Minsk-Verhandlungen war und sie in der deutschen Politik und Wirtschaft kaum Unterstützung für einen radikalen Kurswechsel fand. Außerdem hätte ein damaliger Umstieg auf LNG ähnlich hohe Energiepreise wie heute verursacht.

Dieses Argument mag vertretbar sein, doch wenn man wirtschaftlich argumentiert, müsste eine der beiden Entscheidungen – der Atomausstieg oder die Abhängigkeit von russischem Gas – falsch gewesen sein. Wenn die Abhängigkeit von russischem Gas, wie heute offensichtlich, ein Fehler war, dann war der zu frühe Atomausstieg eine Fehlentscheidung. Ideal wäre es gewesen, gleichzeitig auf Gas und Atom zu verzichten und stattdessen auf erneuerbare Energien zu setzen. Doch Merkel hat den Ausbau der erneuerbaren Energien nicht mit der nötigen Konsequenz und Begeisterung vorangetrieben. Das führt zu der Schlussfolgerung, dass zumindest eine dieser beiden Entscheidungen nicht richtig war. Merkel zeigt allerdings keine Bereitschaft, dies zuzugeben, obwohl hier keine Meinungsfrage, sondern eine klare Faktenlage vorliegt.

Neben dem wirtschaftlichen Aspekt spricht Merkel auch über die politischen Beziehungen zu Russland. Scharfsichtige politische Beobachter erkennen, dass es in Russland keinen Unterschied zwischen Wirtschaft und Politik gibt, da beide Bereiche fest in staatlicher Hand liegen. Die Wirtschaft ist ein Mittel zur Durchsetzung der geopolitischen und imperialistischen Ziele Putins. Merkel sieht das jedoch anders: Für sie bleibt Gazprom ein privatwirtschaftliches Unternehmen, das nichts mit geopolitischen Machtspielen zu tun hat. Dieses Festhalten an einer überholten Perspektive wirkt angesichts der heutigen Erkenntnisse stur und unreflektiert.

Bei der Vorstellung ihres Buches im Berliner Theater sprach Merkel über einen Film, der Neville Chamberlain in einem anderen Licht zeigte. Er wurde darin nicht als der Premierminister dargestellt, der durch Appeasement-Politik Hitler in die Karten spielte, sondern als jemand, der England durch seine Politik Zeit verschaffte, sich auf die offene Konfrontation vorzubereiten. Diese Perspektive ist legitim, wurde aber von Robin Alexander (Welt am Sonntag) als fragwürdiger Vergleich kritisiert. Merkel sieht offenbar Parallelen zwischen Chamberlains Politik und ihrem eigenen Umgang mit Russland und der Ukraine – insbesondere ihrer Haltung zur NATO-Aufnahme der Ukraine und der militärischen Unterstützung.

Dieser Vergleich ist (auch unter der Annahme Chamberlain hat richtig gehandelt) trotzdem nicht passend. Die von Merkel und Sarkozy 2008 aktiv verhinderte NATO-Aufnahme der Ukraine bleibt umstritten. Es lässt sich nicht abschließend beurteilen, ob eine solche Aufnahme der Ukraine langfristig Sicherheit gebracht hätte, doch rückblickend ist klar, dass viele Fehler gemacht wurden. Bei Merkel fehlt selbst dieses minimale Eingeständnis. Dies passt ins Bild einer Kanzlerin, die oft Krisen und unmittelbare Herausforderungen erfolgreich handelte, wie etwa in der Wirtschafts- und Eurokrise, aber bei anderen Entscheidungen langfristige Konsequenzen ausblendete.

Merkel erinnert in ihrem Buch an eine Aussage Putins, die er ihr gegenüber gemacht haben soll: „Du wirst irgendwann nicht mehr Kanzlerin sein, und dann wird die Ukraine der NATO beitreten – und das will ich verhindern.“ Obwohl sie sich an den Kontext nicht erinnert, verdeutlicht dieses Zitat Putins Entschlossenheit, seinen neo-imperialistischen Kurs zu verfolgen, was ihre Rechtfertigung weiterhin absurder aussehen lässt.

Eine besondere Geste ist die namentliche Erwähnung und der Dank an politische und nicht-politische Wegbegleiter. Merkel nennt beispielsweise die Sekretärinnen, den Koch des Kanzleramts und ihre persönliche Make-up-Künstlerin. Dadurch werden diese Menschen in einem historischen Werk namentlich verewigt, was menschlich nur zu begrüßen ist.

Am Ende bleibt ein interessantes Buch, welches vieles über Merkel als Person offenbart und vielen Historikern dabei helfen wird ihr politisches Vermächtnis einzuordnen. Merkel sieht keine Entscheidung ihrer Kanzlerschaft kritisch. Die Veraäumnisse bei Digitalisierung und Klimaschutz und die Abhängigkeit von Russland und die darauffolgenden wirtschaftlichen Folgen werden fast gar nicht kritisch eingeräumt.
Die einzigen Fehler, die Merkel zugibt waren das Rauchen in der Öffentlichkeit und Fehltritte in Interviews wie zum Beispiel als sie atomaren Müll mit Mehl verglich.

Dennoch verdient die Krisenkanzlerin Respekt und Dank für ihr Management in der Wirtschaftskrise, Finanzkrise,Eurokrise, "Flüchtlingskrise" und Corona-Krise.

Insgesamt knappe 4/5 Sterne.
Profile Image for Nora Krauss.
185 reviews20 followers
December 14, 2024
Die Erwartungen vor dem Lesen sind entscheidend. Viele hatten gehofft, dass Angela Merkel im Buch Entscheidungen bereut – das tut sie nicht, was bei einigen zu Enttäuschung führte.
Ich hingegen erwartete Einblicke in die Gedankenwelt einer klugen Frau, um zu lernen und für mich etwas mitzunehmen – und wurde nicht enttäuscht.
Drei Dinge nehme ich mit: ihren Willen, Kompromisse zu finden, den Umgang mit Krisen und die Bedeutung von Weggefährtinnen wie Beate Baumann. Die Bindung dieser beiden Frauen hat mich besonders berührt. Und mir gezeigt, dass niemand allein unterwegs sein kann.
71 reviews1 follower
December 8, 2024
I found parts of the book interesting, especially her life in East Berlin. However I found the work very tedious in several places because of the tendency to describe a huge amount of her daily political life in extreme detail. I would have preferred to hear more about her thoughts on political issues and less about the detail of events.
Profile Image for justmiaslife.
352 reviews355 followers
April 20, 2025
Tatsächlich eine echt interessante und aufschlussreiche Biografie, bei der besonders der Werdegang vor der Kanzlerschaft und der Jugend von Angela Merkel jener Abschnitt war, der mich besonders gebannt hat. Das letzte Drittel kam mir dann jedoch etwas gehetzt vor.
Profile Image for Nadine Schrott.
650 reviews57 followers
February 2, 2025
Eine durchweg interessante Autobiographie....doch etwas mehr Selbstrefektion und kritische Betrachtung der politischen Entscheidungen aus heutigem Tatsachenstand wäre wünschenswert......

Altkanzlerin Merkel beschreibt schnörkellos ihren Werdegang...gerade der erste Teil des Buches empfand ich als besonders interessant....Ihre detaillierten Einblicke in ihren Alttag der 16jährigen Kanzlerschaft ebenso....

Die Lektüre brachte mir keine weitreichenden, neuen Erkenntnisse ...dazu bin ich persönlich zu sehr politisch interessiert....doch es entsteht ein stimmiges Gesamtbild der Person Angela Merkels.....

Lesenswert!
Profile Image for Jean.
1,807 reviews790 followers
March 7, 2025
I recently finished reading "Freedom" by Angela Merkel. The beginning section about living in East Germany was particularly fascinating, especially given the current times. However, I found myself getting bogged down by the numerous initials of German government agencies. I wish Merkel had delved deeper into her analysis of various situations rather than just listing the meetings and conferences she attended.

In today's world a leader who is honest, decent, practical, reasonable, and moderate seems like a relic of the past. Merkel's promise never to lie or sweep things under the carpet when she was elected is truly remarkable. An honest leader—wow, we would have to look back to Jimmy Carter. It seems like lying has become the norm. I hope that someday, the world will live up to Merkel's ideals. I hope Merkel writes another book analyzing the various crises she has faced. I thoroughly enjoyed this book and appreciated the history refresher, especially regarding the start of the Ukraine War.

I listened to this as an audiobook downloaded from Audible. The book is twenty-seven hours and four minutes long, and Juliet Stevenson does a commendable job narrating it.

Profile Image for Pascal.
304 reviews50 followers
February 10, 2025
Ein Buch, so langweilig wie Merkel, im positiven Sinne.

Ob Obama, Churchill oder Merkel – die Memoiren eines Ex-Staatsoberhaupts gilt es immer mit dem nötigen Abstand zu lesen. Ich erwarte mir von solchen Büchern keine Erklärungen oder Offenbarungen, sondern Antworten auf eine neugierige Frage: Wie spricht diese Person über sich selbst und ihr Handeln?

Bei Merkel bedeutet das ein Herunterrattern der Ereignisse samt sachlichem Kommentar, ohne viele per se neue Erkenntnisse. Den wir alle wissen, wie Merkel mit Herausforderungen wie der Eurokrise, dem Atomausstieg oder der Pandemie umgegangen ist – und dieses Buch liefert allenfalls Rechtfertigungen für häufige Kritikpunkte ihrer Politik. Sie gesteht dabei selten neu benannte Fehler ein (Ausnahmen sind z.B. die „Feminismusfrage“ oder ihre Abstimmung zur Ehe für alle); doch ist sie deshalb stur und unverbesserlich?

Merkels große Qualität in der Aufarbeitung ihrer Handlungen ist, dass ich ihre Standpunkte sogar dann verstehe und respektiere, wenn ich ihnen persönlich fundamental widerspreche. Gewissermaßen lauschen wir hier einer aussterbenden Art von Politiker*in – unaufgeregt, rational, verhandlungsbereit und vor allem eines: humanistisch orientiert.

Ich habe das Hörbuch von Januar bis Februar 2025 gehört. Das große Kapitel zu „Wir schaffen das“ kam also zufällig genau in der Woche, in der Friedrich Merz im Bundestag die Brandmauer zur AfD niedergerissen hat, während sämtliche „Mitte-Links“-Parteien ebenfalls seit Monaten Abschiebungen fetischisieren. Merkels aufrichtige Haltung zum Thema Migration und Asyl, die sie auch in diesem Buch authentisch vertritt, wirken im Rahmen des heutigen konservativen Diskurses geradezu aus der Zeit gefallen.

Letztendlich war und ist auch Angela Merkel CDU-Politikerin, doch lassen ihre Memoiren uns verstehen, wieso sie gewissermaßen eine Ausnahmepolitikerin ist und wie ihr Wertekompass ursprünglich entstand. Die Kapitel zu ihrem frühen Leben in der DDR gehören zu den spannendsten in diesem Buch. In Hinblick auf ihre Familie, ihre Bildung, aber natürlich auch die politischen Strukturen.

Und während Merkel die DDR nicht schwarz-weiß als totalitäre Diktatur zeichnet (ein Bild, von dem wir in den 2020ern allgemein endlich abzurücken scheinen), wird hier sichtbar, wieso ihr als Politikerin Freiheit im wahrsten Sinne des Wortes so wichtig ist. Und das bedeutet ausnahmsweise nicht die Freiheit des Marktes, sondern: offene Grenzen, ein vereintes Europa – und ja, auch die retrospektiv ein wenig blauäugigen Beziehungen zu schwierigen Bekanntschaften wie Russland.

Sogar einige ihrer kontroversesten Entscheidungen wie die bezüglich Griechenlands in der Eurokrise ergeben vor diesem Hintergrund einen Sinn, der zwar zu kritisieren ist – aber eben auch meilenweit entfernt ist vom populistischen Verhalten heutiger (Möchtegern-)Strongmen. Ironischerweise handelt Merkel in Fällen wie diesen sogar dann werteorientiert, wenn ihre Werte eher beiläufig neoliberale Finanzpolitik unterstützen. Dafür kann man ihr nun Kurzsichtigkeit vorwerfen, aber zumindest keine Niederträchtigkeit. Und wenn Merkel sich allein das als ihr politisches Erbe drucken lässt, ist das doch eine gewohnt merkelige Bilanz.
Profile Image for Matt.
4,670 reviews13.1k followers
March 19, 2025
In this stunning biography, Angela Merkel delivers a captivating story of her life and times. She is able to pull together wonderful themes and insights as she recounts the meteoric rise from a young girl in East Germany through to sixteen years as Chancellor of Germany. Her life spanned a great deal of political and personal turmoil, all under the guises of freedom and exponential changes on the European continent. Merkel delivers a gripping story that kept me hooked from the opening pages through to Merkel’s final thoughts and left me eager to see what changes she will provide in her latter years. Second to none, this book is one well worth my time and efforts.

Born Angela Dorothea Kasner, the spirited youth grew up in the divided Germany, behind the Wall. Educated in a household where a well-meaning housewife and young pastor led Angela and her family through the perils of life under Communism, she was dedicated to her studies and sometimes spoke out of turn. Angela made sure to soak up all the educational options before she was given a chance to attend post-secondary schooling in the natural sciences. This not only allowed her to hone her mental skills, but introduced the young German to the world outside the Wall. Angela shared repeatedly just how important this move was to open her mind and heart to the world that awaited her.

While attending university, Angela found love and married, becoming Angela Merkel and catching the political bug. As the world was going through significant change, Merkel found her passion in trying to shape the East German state and its desire to return to a pre-Cold War situation. Merkel focussed on the environment and sought to open doors not only for Germany, but also the entire European continent. This was furthered when the Berlin Wall fell and Merkel had the chance to run for office in the united German parliament.

Merkel explores the struggles she found in trying to make a name for herself, both as an East German and woman. These were two hurdles that Merkel never hid from at any point, but she addressed the issues she discovered, trying to shed the struggles to open Germany up to the world. When she won a seat in the German Bundestag, Merkel was able to made inroads for the German people and focus her attention on the environment.

Merkel explains how she was able to learn swiftly and found her niche, advocating for women and environmental issues while she made a name for herself within her political party. Merkel shares how her being from the former German Democratic Republic (East) shaped her views, but also ensured that she would never slip backwards. She also made sure to at the groundwork for further work and rose within the ranks of the party, soon vying for a position of power in the Bundestag, namely the chancellorship. This would permit new and significant changes to Germany and in the life of Angela Merkel.

After a stunning victory in the elections, Merkel was able to win the German chancellorship, the first female leader in the country and a new age of female leadership in Europe. Merkel explores this power through the eyes of change, not simply power concentration. She spends a great deal of time explaining the role of chancellor and how she shaped government policy to bring Germany to the forefront of European political leadership.

It is at this time that she began rubbing elbows with other world leaders, highlighting her time engaging with various US presidents and the Russians, led by Vladimir Putin, While she is subtle at times, she does make some poignant comments about the way the Americans treated her, as well as Putin’s mind games, perhaps a foreshadowing of times to come. The attentive reader will see this and likely gather early themes on events that were to come.

There are some important issues discussed in the middle portion of the book worth mention here. While Merkel had always kept an ear to the ground and an eye on Europe, the world was always changing around her. She makes mention of some economic challenges in the means by which Germany would stay afloat during the Economic downturn in 2008, instilling many policies to keep businesses running and the German people from drowning. Also, there were major international issues that arose, first with the Ukrainian invasion by Russia and later the large refugee crisis across the European continent. Merkel actively addresses the concerns around Putin’s brash choices to push into Ukraine, though the response was less than impactful and showed a foreboding for events years in the future. The refugee process would prove a significant issue for Merkel, both domestically and on the European front. She addresses this openly and, using hindsight, explains that her decisions at the time might not have been as smart as they seemed at the time.

Donald Trump is mentioned a number of times throughout the memoir, rarely in a positive manner. Merkel pulls no punches and paints the man out to be quite bombastic and wanting to impress others, while yearning to be more like the authoritarian leaders of the world. I could not help but see that many of the sentiments media present in numerous reports are substantiated through the stories that emerge in this tome, where Merkel is able to share insider intel and supports much of what most media sources make clear. Alas, this only goes to show that fellow world leaders saw the infantile behaviour that was presented on television screens each and every night of his first Aministration. Had Merkel been around for the second term, one can only wonder what she might have said.

In the latter chapters, Merkel explores additional German matters, but also her sense that she had done a great deal. She debated departing public life, preferring to “leave on my own terms”, rather than be toppled in an election. Merkel did her best to tie up loose ends and sought to hand over the reins of power. While she would no longer be in charge of a significant country on the European continent, her time in office saw much change. It would also permit Merkel to offer her own views without any sense of needed filter.

A book of this nature is valued more for its openness than simply playing it safe. Angela Merkel delivers a stunning memoir by sharing her views in ways that many who read them can better understand what has been going on. Each chapter is full of great information and offers up some insider sentiments, which flavours much of the happenings as they took place. Merkel’s rawness is applauded and kept me wanting to read more. I could not get enough of it and am pleased to see that the high road, while always easier to take, is not the sole route used to express key themes in this book. I could not ask for more in this stunning memoir!

Kudos, Frau Merkel, for this gripping memoir!

Love/hate the review? An ever-growing collection of others appears at:
http://pecheyponderings.wordpress.com/
Profile Image for Paulina.
90 reviews9 followers
January 22, 2025
(Bewertung bezieht sich auf das Buch, nicht auf Merkels Ansichten oder gar auf Positionen der CDU/CSU).
Profile Image for Rebecca.
689 reviews48 followers
December 29, 2024
Als ich im Sommer gelesen habe, dass Angela Merkel ihre Biografie veröffentlicht, war ich zuerst skeptisch. Dann habe ich es in meiner Hörbuchapp entdeckt und dachte – „warum nicht?“. Plötzlich konnte ich die Veröffentlichung kaum noch abwarten und jetzt hat es sich unerwartet zu einem ganz tollen Highlight zum Jahresende entwickelt.

Da es sich hierbei um einen 700-Seiten-Schinken bzw. um ein 24-Stunden-Hörbuch handelt, ist es schwer, eine umfassende Rezension zu schreiben. Ich habe mir immer wieder Notizen zu meinen Gedanken gemacht (anfangs ausführlicher, über Weihnachten dann... äh … weniger), die ich nun einfach teilen möchte.
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FREIHEIT

Stunde 1
Wie jede Biographie beginnt dieses Buch mit der Kindheit Angela Merkels. In der ersten Stunde des Hörbuchs habe ich einfach ein paar Begriffe notiert, die ich relatable fand: Weihnachtsliedersingen für die behinderten Menschen, mit denen die Familie Merkel im Waldhof lebte; Urlaub im bayerischen Frasdorf vor dem Bau der Mauer – auch ich bin dort jedes Jahr zum Wandern. Der freiwillige Eintritt in die DDR-Jugendorganisationen, den ihr die Eltern bewusst freigestellt hatten, dabei dennoch schon eine gewisse Skepsis gegenüber dem System. Ein Spaziergang mit Oma durch Westberlin als letzter Besuch der BRD für eine lange Zeit, Zäune im Wald, die die Grenzverschärfung erahnen lassen.

Stunde 2
Hier berichtet Merkel von einer ideologisch geprägten Schulzeit, das Gefühl der Ungerechtigkeit und Ohnmacht in einem System, das den treuesten Staatsbürger fördert und nicht den fähigsten. Studienplätze werden nach Parteibuch vergeben, Merkel studiert schließlich Physik in Leipzig. Dort lernt sie ihren ersten Ehemann Ulrich Merkel kennen, über den wir auch nach der Lektüre dieser Biographie wenig wissen – sein Name hingegen begleitete Merkel und so auch uns weiter.

Stunde 3
Die Stasi hat mal versucht, Angela Merkel anzuwerben?! Umzug nach Ost-Berlin, Arbeit am Institut für Physik, Promotion gedrungenermaßen über das Institut, da sie in Ilmenau abgelehnt wurde (vermutlich nach Abweisung der Stasi). Allerdings lernt sie am Institut andere Wissenschaftler kennen, die das System kritisch betrachten.

Stunde 4
Merkel zwei Tage vor Mauerfall: Sauna und Bier 🍻

„Die DDR war wie eine Jacke vom ersten Knopf aus falsch geknöpft“ -> Merkel sah schon direkt zum Mauerfall keine Reformmöglichkeit der DDR

Merkels Mutter ist nach der Wende in die SPD eingetreten? Geil.

Stunde 5 und 6
Merkels erste Wahlkämpfe, Frustration beim Aufbau Ost, vor allem im Bereich der Wirtschaft. Für mich als jemand, der die Wiedervereinigung nur als historisches Ereignis kennt, waren die Schilderungen auf jeden Fall bereichernd, da sie bildlich zeigen, mit wie viel Hoffnung die Wiedervereinigung gestartet ist und wie viel Ernüchterung sie vielen DDR-Bürgern brachte.

Stunde 7 und 8
Merkels Zeit als Frauen- und Umweltministerin. Interessant, weil ich damals noch nicht gelebt habe und Merkels erste Ministerien später wenig thematisiert wurden. Ich glaube, dass beide Stationen sehr prägend und wichtig für spätere Standpunkte waren.

Stunde 9
„Ich fand das unsäglich“ Wer bitte spricht so? Einfach eine Frau mit Klasse; Langweilig, Streberin, aber so jemanden braucht man halt an der Spitze eines Staates. Gerade diese Biederkeit macht sie integer, finde ich. Sieht man in diesem Abschnitt auch in der Reaktion auf die Spendenaffäre Kohls.

„Wankelmut schafft kein Vertrauen“

Stunde 11
Erstes Kennenlernen von Obama; Wirtschaftskrise (ich verstehe als Erwachsene nur minimal mehr als 2009, um ehrlich zu sein)

Ich finde den Kapiteltitel „Deutschland dienen“ sehr passend gewählt. Er zeigt, dass das Amt des Bundeskanzlers wenig Zeit und wenig Privatsphäre lässt. Wirkt auch – trotz der hohen Position – irgendwie demütig.

Ab Stunde 13
Ab hier habe ich nur noch wenige Notizen verfasst. Es geht viel um Alltagspolitik und die großen Krisen, die wir noch alle vor Augen haben, nur eben diesmal aus der Perspektive unserer ehemaligen Regierungschefin. Beispiele: Aufnahme der syrischen Flüchtlinge 2015 (Sie steht zu ihrer Entscheidung, finde ich auch gut so), beschreibt diverse Treffen mit Trump und Putin (Spoiler: Wir haben ihre Gesichtsausdrücke meist richtig gedeutet). Sie lästert nicht, zu keinem Zeitpunkt, das würde auch nicht zu ihr passen, aber sie findet deutliche Worte.
Es folgen die Coronajahre, wieder erklärt sie viele ihrer Entscheidungen, was auf Dauer nicht unendlich spannend ist. Trotzdem können wir Deutschen dankbar sein, in Zeiten einer weltweiten Pandemie von einer Wissenschaftlerin und nicht von einem Populisten geführt worden zu sein.

Stunde 23 und 24
Das Buch endet mit dem großen Zapfenstreich der Bundeswehr und ich möchte an dieser Stelle einfach nochmal betonen, dass ich die Musikauswahl sehr treffend fand. Lauter tolle Lieder!
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Zum Ende hin muss ich noch einmal klarstellen, dass ich mit einigen Entscheidungen Merkels während ihrer Amtszeit nicht glücklich war. Ihre Abstimmung bei der Ehe für alle finde ich rückständig, obwohl sie natürlich selbst betont, sie hätte den Weg für die Ehe für alle freigemacht, sie habe ja gewusst, wie die Abstimmung ausgehe. Auch im Umgang mit der Polizeigewalt beim G20-Gipfel in Hamburg hätte ich mir mehr Gerechtigkeit für die Opfer gewünscht. Die Sternebewertung steht also nicht für die Beurteilung der Kanzlerschaft Merkels, sondern für die Beurteilung des Buches „Freiheit“.

Obwohl ich, wie oben vermutlich rauszulesen war, selbst kein CDU-Fan bin, kann ich das Buch von Herzen nur empfehlen. Es ist ein großes Plädoyer für Demokratie und Freiheit von einer Frau, für die dies vor allem in ihrer Kindheit und Jugend keine Selbstverständlichkeit war.
Profile Image for Leo.
18 reviews
December 8, 2024
Eigentlich erwartet man von einer Person wie Angela Merkel ein hochpolitisches Buch, welches nur zur Rechtfertigung politischer Entscheidungen dient. Natürlich spricht sie viel über ihre Handlungen, jedoch merkt man, wie sie versucht zu zeigen, was sie wirklich zu dieser bestimmten Entscheidung gelenkt hat und ob sie es bereut oder nicht.
Das Mysterium Angela Merkel wird wie ich finde ein wenig geöffnet. Es zeigt, was wirklich dahintersteckt. Von Leben in DDR, dem Mauerfall über interne Konflikte bishin zum legendären Satz „Wir schaffen das“. Auch in ihrer eigenen Partei wurde sie mit den Tücken des Frau seins in der Politik und den Vorurteilen über ihre Herkunft konfrontiert.
Natürlich muss man bedenken, dass sie als Bundeskanzlerin viele Dinge falsch angegangen ist trotzdem muss auch ich als Nicht-CDU-Fan sagen, dass sie immer an die grundlegende Frage gedacht hat, wie sie Menschen schützen kann. Bei essenziellen Entscheidungen, wie der Finanzkrise, der Flüchtlingskrise oder der Corona-Pandemie hat sie gehandelt, um das bestmögliche zu erreichen.

Profile Image for Anka.
1,107 reviews64 followers
June 25, 2025
Im Vergleich zu anderen Memoiren von Politiker*innen, die ich bisher gelesen habe, ist "Freiheit" von Angela Merkel eins der schlechtesten. Es gibt wirklich wenige Hintergrundinfos, es werden eher die Ereignisse runtergerattert. Dabei bleiben Details oft auf der Strecke und gerade das, was in meinen Augen spannend gewesen wäre, wird ausgelassen. Ich würde dieses Buch tatsächlich nicht weiterempfehlen.

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Prolog
Den Prolog fand ich sehr gut gelungen. Er gibt einen kurzen Überblick über Angela Merkels Biografie und erläutert, weshalb es ihr ein Anliegen war, dieses Buch (zusammen mit Beate Baumann) zu schreiben.
Und ganz ehrlich, wenn ich ihr diese gut 7 Minuten so zugehört habe, dann wünsche ich sie mir wieder an die Spitze der CDU zurück. So viel ich auch an ihrer Politik kritisieren kann und konnte, im Vergleich zu dem, was wir danach von der CDU vorgesetzt bekommen haben (Laschet, Merz), ist sie die eindeutig bessere Politikerin. Wahrscheinlich blendet mich auch meine eigene Nostalgie und sein wir mal ehrlich, gegenüber Friedrich Merz ist es auch echt einfach, als der bessere Mensch dazustehen...
Ich bin auf jeden Fall gespannt auf den Rest des Buches. Wird sicherlich kontrovers :)

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Erster Teil: "Ich wurde nicht als Kanzlerin geboren", 17. Juli 1954 bis 9. November 1989

- Glückliche Kindheit:
Am meisten in Erinnerung von diesem Kapitel wird mir wahrscheinlich bleiben, dass Angela Merkels Vater für seine politische Einstellung "der rote Kasner" genannt wurde, weil er unter anderem die Kirchensteuer in der BRD ablehnte und fand, als Pfarrer müsse er sich seinen Unterhalt verdienen, indem er von seiner Kirchengemeinde entsprechend für seine Arbeit entlohnt würde. Angela Merkel sei als Kind aber schon klar gewesen, dass dies ja praktisch weniger Geld für die Familie bedeutet hätte.
Da würde mich doch mal interessieren, ob der Vater tatsächlich dachte, er würde in jedem Fall so viel wie vorher verdienen, oder ob ihm nicht vielleicht klar war, dass es für ihn vielleicht weniger Gehalt bedeuten würde, aber trotzdem ein "ehrlicherer" Verdienst wäre.
Also das ist ja eh ein Grundproblem von Konservativen (im Kapitalismus), dass sie nicht verstehen, wie jemand freiwillig auf das große Geld verzichten könnte, damit es für die Allgemeinheit besser wird.

Generell hätte ich mir gewünscht, dass sie noch ein wenig tiefer gehen würde, weil ich immer noch nicht verstehe, wie sie zu ihren Einstellungen als Kind und Jugendliche gekommen ist.

- Auf in die Ferne:
Schon krass, wie naiv und unbedarft sie war und wie oft sie sich scheinbar unbewusst (und vielleicht ungewollt?) gegen das System gestellt hat. Sie beschreibt es auch ganz witzig, wie sie bei ihrer mündlichen Prüfung in Marxistischer Lehre (Pflichtfach für alle Studierenden) ehrlich und ausschweifend auf die Frage antwortet, was im realen Sozialismus noch nicht so gut läuft, bevor sie dann endlich begreift, dass es eine Fangfrage ist.
In diesem Kapitel hat man auf jeden Fall gemerkt, wie ambitioniert Angela Merkel ist. Sie ist wissbegierig und möchte akademisch brillieren, tut es dann auch. Ich weiß wenig über ihre Erfolge als Wissenschaftlerin, aber man merkt wirklich, wie sehr sie die Physik und wissenschaftliches Arbeiten liebt.
Ihre erste Ehe hat sie bisher nur kurz aufgegriffen und schreibt unemotional darüber. Klatsch und Tratsch über ihr Privatleben? Fehlanzeige (verständlicherweise).

- An der Akademie der Wissenschaften der DDR:
Angela Merkel hat einfach mal eine Wohnung besetzt. Ich fasse es nicht 😂

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Zweiter Teil: Ein demokratischer Aufbruch, 10. November 1989 bis 2. Dezember 1990

- Einigkeit und Recht und Freiheit:
Wenn mich etwas an der Deutschen Geschichte wirklich freut, dann der Mauerfall und die Wiedervereinigung. (Dass der Osten vom Westen abgezockt wurde, unterschlagen wir mal.)

- Auf eigenen Füßen:
Dieses Kapitel war eher so "Füllwerk".

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Dritter Teil: Freiheit und Verantwortung, 3. Dezember 1990 bis 21. November 2005

- Aufbau Ost:
Dieser Abschnitt hätte gerne noch länger sein können. Über die Treuhand hab ich so wenig Ahnung. Aber sagen wir mal so, vielleicht ist es auch besser, wenn ich mir das von jemand anderem als AM erklären lasse 😅
Der Teil, in dem es um rechtsextreme Jugendliche in Ostdeutschland ging (also Hoyerswerda, Lichtenhagen, die Gründung des NSU in Jena) wurde zu schnell abgehandelt und auch irgendwie abgebügelt. Da hätte ich mir von ihr mehr Reflexion gewünscht, weil sie zu der Zeit ja auch Ministerin für Jugend war.

- Gleichberechtigung:
Immer noch bescheuert, dass Angela Merkel, sich nicht als Feministin bezeichnen wollte. Sie ist schon ein kleines pick me girl 😅 Aber sie hat es ja anscheinend (halbwegs) begriffen 🙏

- Nachhaltigkeit:
Ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass Angela Merkel mal Umweltministerin war. Aber damals war ich auch noch ein kleiner Stöpsel. Ich wünschte, sie würde immer noch tiefer gehen und mehr Details nennen. Da fand ich Obamas "A Promised Land" (bisher) viel gelungener.
Außerdem finde ich es etwas lachhaft, dass AM bedauert, dass für den Artenschutz so wenig getan wurde und immer mehr Tier- und Pflanzenarten bedroht sind. So als wäre sie ab 2005 nicht 16 Jahre Kanzlerin gewesen...

- Warum CDU?:
Alles sehr diplomatisch gehalten. Selbst die Causa Merz wird nur kurz abgehandelt und AM hat sogar noch ein Kompliment für ihn übrig ("brillanter Redner"). Schwaches Kapitel.

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Vierter Teil: Deutschland dienen (I), 22. November 2005 bis 4. September 2015

- Erste:
Überraschung, aber: Angela Merkel ist schon ein bisschen dröge ^^ Wieso packt sie eine seitenlange Liste ins Buch, mit sämtlichen Veranstaltungen die sie jährlich besucht. Und wir bekommen nicht mal Kontext, wie die Treffen jeweils so ablaufen... Kein Wunder, dass die sich in Die Anstalt über dieses Kapitel lustig gemacht haben. Und ich finde es wirklich unendlich komisch, dass sich AM und Beate Baumann heutzutage immer noch siezen, nachdem sie schon länger zusammenarbeiten, als ich überhaupt lebe. Weird.

- Das Sommermärchen:
Finde ich echt uncool, dass sie sich immer noch über die Deutschlandfahnen überall zur Heim-WM freut. Das war meiner Meinung nach der Anfang vom Ende. Ich fand es hier besser, als Nationalstolz noch peinlich war. Ich fand das damals als Kind (ich war 12) auch richtig cool, aber wenigstens schäme ich mich jetzt dafür. Es ist wirklich meine Überzeugung, dass ohne das "Sommermärchen" die AfD nie so stark geworden wäre. Und der Hintergrund von Scholz' Wahlplakaten würde auch nicht aus einer Deutschlandfahne bestehen. Uhr zurück drehen, "die Mannschaft" soll bitte in der Vorrunde ausscheiden, schlechteres Wetter - uund Zack: die AfD wäre nur ne Splitterpartei mit Euro-Skeptikern.

- Gastgeberin im Strandkorb:
Putin halt auch auf persönlicher Ebene ein absoluter Wichser (surprise, surprise).

- Weltwirtschaftskrise:
Sie gibt (minimale) Fehler zu, aber insgesamt ist dieses Kapitel nicht wirklich aufschlussreich. Über die Weltwirtschaftskrise erfährt man tatsächlich extrem wenig. Da wäre man (mal wieder) mit einem anderen Buch besser bedient. Man erfährt hier und da ein paar Infos, wie sie sich bezüglich dieser oder jener Sache gefühlt hat, aber mehr nicht.

- Eurokrise:
Wieder mal viel zu wenig Hintergrundinformationen und zu wenig Kommentar. Als Bericht über die Eurokrise aber viel zu kurz.
Aber spannend, dass die AfD "Alternative" heißt, weil Merkel damals immer von einer alternativlosen Europolitik gesprochen hat. (Bernd Lucke, was hast du da nur angerichtet...)

- NATO-Mitglieder Ukraine und Georgien?:
Endlich gab es mal ein paar mehr Einblicke hinter die Kulissen! Und ich finde es wirklich spannend, dass sich AM mit George W. Bush so gut versteht.

- Frieden und Selbstbestimmung in der Ukraine:
Sehr interessantes Kapitel darüber, wie diplomatische Verhandlungen ablaufen und was hinter den Kulissen passiert. Und es zeigt sich auch hier (natürlich) wieder, wass für ein Arschloch Wladimir Putin ist. #nichtsistsofragilwieeinmännlichesego

- "Wir schaffen das":
Das Kapitel hätte gerne noch viel länger sein dürfen. Auf jeden Fall finde ich es auch lächerlich, wie ihr dieser Satz heute noch (manchmal) um die Ohren fliegt. Dabei war das doch echt mal eine Situation, in der Merkel Menschlichkeit bewiesen hat. Meilenweit entfernt von dem, wofür die Union 10 Jahre später steht.

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Fünfter Teil: Deutschland dienen (II), 5. September 2015 bis 8. Dezember 2021

- Ein freundliches Gesicht:
Wieder ein viel zu kurzes Kapitel. Viel Rechtfertigung, wenig Hintergrundinformationen. Und man merkt halt mal wieder, dass sie linke Ansichten zum Thema Migration und Asyl einfach nicht nachvollziehen kann. Und ich hätte mir natürlich noch ein klares Statement gegen Rechts gewünscht... Immerhin teilt sie ein paar Spitzen gegen die CSU aus.

- Eine vernetzte Welt - der Kreuzknoten:
Absoluter Witz, was sie hier zur Klimakrise von sich gibt! Jo, da kann sie halt noch so viele Abkommen unterzeichnen, wenn erstens die Ziele viel zu niedrig gesteckt sind und zweitens wirklich kaum daran gearbeitet wird, diese witzlosen Ziele überhaupt einzuhalten. Lächerlich ey!

- Klima und Energie:
Ist AM wirklich so dumm, dass sie denkt, es würde ausreichen, sich irgendwelche Ziele in Sachen Klima zu stecken? Alles Ausreden ihrerseits. Es macht mich so wütend! Sie tut echt so, als wäre sie ne arme Maus, die ja gern mehr tun würde, um die Klimakrise einzudämmen, aber der leider die Hände gebunden sind. Die Industrie wird ohne Zwang niemals das Klima schützen!! Aber AM lehnt eben alles, was nur im Entferntesten nach Sozialismus, Solidarität und Kapitalismuskritik klingt, kategorisch ab. War klar, ärgert mich trotzdem.

- Bundeswehr im Einsatz:
Wieder mal so ein Kapitel, bei dem ich mich frage, wieso AM auf Biegen und Brechen IMMER einen halbgaren Kompromiss finden will, anstatt mal wirklich für ihre Überzeugungen einzustehen. Oder ist ihre Überzeugung, dass es tatsächlich nichts besseres als einen Kompromiss gibt, mit dem alle halbwegs einverstanden sind, der aber dann kaum Konsequenzen hat, weil der Inhalt komplett aufgeweicht ist?

- Israel:
Solides Kapitel.

- Kairos:
Endlich mal wieder was Introspektives. Aber Ihre Definition der Unionsparteien hat wahrscheinlich noch nicht mal während ihrer Regierungszeit der Wahrheit entsprochen...

- Die Pandemie:
Der Schluss des Kapitels, in dem es um ihren großen Zapfenstreich geht, war dann nochmal emotional.

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Epilog:
Hier geht AM kurz und bündig darauf ein, wieso sie Freiheit als das höchste Gut ansieht. Den Epilog hat sie auch wieder selbst eingelesen.
Profile Image for Andrina.
Author 1 book7 followers
May 10, 2025
⭐️⭐️⭐️⭐️ Angela Merkel’s memoir Freedom is an insightful, measured reflection on her extraordinary life and career. As someone who has always been intrigued by powerful women navigating leadership, I was eager to read about the woman who shaped modern Germany and held Europe together through some of its toughest crises.

While the book offers a thorough account of Merkel’s political journey, I found it lacking in depth when it came to her personal experiences. She writes with the same calculated restraint that defined her leadership—analytical, methodical, and always measured. This makes for an informative read but not necessarily an engaging one. The major events of her tenure, from the financial crisis to the refugee crisis, are covered in detail, yet there’s little emotional reflection on how these moments impacted her personally.

At times, the memoir feels more like a historical record than a personal account. Merkel remains an enigma, never quite letting readers into her inner world. I kept waiting for moments of vulnerability, anecdotes that showed who she was beyond the political figure—but they rarely came.

For those interested in European politics, Freedom is still worth reading. It reinforces Merkel’s reputation as a pragmatic and principled leader, but it left me wanting more—more insight, more warmth, and more of the person behind the chancellor’s steady public image.
Profile Image for All My Friends Are Fictional.
352 reviews44 followers
January 9, 2025
Rechtfertigungsmodus: ON. “Freiheit braucht Mut” – doch von diesem Mut war wenig zu spüren. Vom angekündigten „Was mich geleitet hat“ war auch kaum etwas erkennbar. Insgesamt fiel der Inhalt noch weniger aufschlussreich aus, als ohnehin erwartet.
——
Justification mode: ON. “Freedom requires courage” – but little of that courage was evident here. The promised ‘What has guided me’ was also hardly discernible. Overall, the content was even less insightful than expected.
Profile Image for Virginia Cornelia.
193 reviews117 followers
January 3, 2025
Mai degrabă o "dare de seama" decat o carte de memorii. Imi imaginez ca orice evaluare subiectiva a unei situatii sau personalitati cu care a intrat in contact ar putea si acum sa influenteze politica, totusi, mi-ar fi placut sa aflu ce gandeste.
Mi-au placut in mod deosebit capitolele despre copilaria in RDG si apoi partea despre politica externa.
Profile Image for Anna Ilgenfritz.
12 reviews
April 5, 2025
Not sure how one person could handle that much, me already stressing just from reading about it. Admiration is an understatement.
Profile Image for Donna.
80 reviews
January 12, 2025
Deze biografie geeft je een mooi inkijkje in het denkproces van Merkel. Zij beschrijft de invloed van het repressieve communisme in de DDR waarin zij opgroeide, haar carrière als natuurkundige en daarna haar opmars tot bondskanselier. De interactie met andere wereldleiders blijft een fascinerend inkijkje in globalistische politiek, zoals Poetin die express zijn hond op Merkel loslaat omdat hij weet dat ze bang is voor honden nadat ze een keer aangevallen is.

Ik heb veel respect voor hoe Merkel de vluchtelingen crisis heeft aangepakt waarin haar geweten en idealisme haar keuzes hebben geleid om een humanitaire crisis te lijf te gaan.De vriendschap met haar politiek assistente Beate Baumann vond ik ook mooi om te lezen.

Wel heb ik kritiek op de uitwerking van deze biografie. Het is soms tot het irritante gedetailleerd. Het lange hoofdstuk waarin ze al haar afspraken ooit op alfabetische volgorde heeft gesorteerd om ze een voor een na te lopen heb ik overgeslagen, dat werd mij echt te saai. Een uitgever had zeker 100 pagina's kunnen schrappen.

Inhoudelijk heeft Merkel weinig zelfreflectie op gevolgen van haar politieke keuzes, ze komt altijd tot de conclusie dat ze het goede heeft gedaan en dat ze anderen daar niet van kon overtuigen (misschien hebben anderen hun eigen beweegredenen...). Het Israël hoofdstuk vond ik tenenkrommend en totaal toondoof voor een boek dat uit is gekomen in 2024, met lof voor een leider zoals Ben-Gurion die eigenhandig de Nabka heeft gerealiseerd.

Al met al zeker een aan te raden biografie maar met wel zwaar wegende nadelen.
Profile Image for Denise Kruse.
1,357 reviews13 followers
December 11, 2024
So interesting (except for one chapter that lists one by one, minute by minute her duties as the new Chancellor of Germany …yawn). As an American, I am embarrassed when my country proclaims itself “leader of the free world” and I very much enjoyed this global perspective of one whose stances usually resonate with mine. The book is wonkily thorough yet still engaging, honest and down-to-earth.
Profile Image for Xaver.
5 reviews1 follower
December 5, 2024
This is a very subjective review. To my surprise, I enjoyed the first part of the book the most, where Merkel describes her upbringing in the GDR, because I could draw some connections to my own experiences as a foreign university student in China. With a spoiler alert: among the passages I liked a lot, the following two stood out.

In her last grade of high school, Merkel’s class pranked the communist “culture program” in the GDR by performing a poem by Christian Morgenstern. I tried my best to translate the sassy undertone to English. The poem is called pug-life.

Pugs like to perch on street corners,
in the bustling old town quarters,
to savor, from such a fine place,
the colorful world at a leisurely pace.
Oh watch yourself with care,
lest you, too, be just a pug out there.

Afterwards, the students sang the Internationale in English not in German as was the norm. Over the following days, all other classes wrote criticisms of their performance, which were pinned on the school board. At the next parents-teachers conference, the parents were encouraged to continue the criticism. Each student was questioned by the Stasi (the East German secret police). This form of subtle, humorous protest, walking the line of what can be said and what not, reminds me of the internet protests in China today.

Merkel talks about her reflections on living under an authoritarian regime. For example, when Merkel was doing her PhD in physics, in a conversation between her and some med-students she said: “For doctors like you, it's clear. They should always do their best no matter under what political system they live because they are saving lives. But what about us physicists? What are we to do in a state like the GDR, which constantly shows us that it acts against common sense?”
Later Merkel recounts: “At some point, however, I changed my perspective. Regardless of what kind of state the GDR was, this was about my own life. Even under such difficult political conditions, it was in my own best interest to push myself to my limits and show what I could do. Otherwise, I would stagnate, become bitter, or grow numb at a young age.”

Reading how Merkel struggled to find meaning under the political repression of the GDR is quite fascinating. I think at least some Chinese students experience similar dilemmas today, when deciding whether to rebel against the system they live under or to accept it and make the best of their situation. I wonder how Chinese students would react when they read her autobiography, and I hope that when it is translated into Chinese, it won’t be censored.
Profile Image for Bine.
782 reviews111 followers
January 1, 2025
Das war ein sehr langes, aber doch nie langweiliges Hörbuch. Ich habe tatsächlich alles bekommen, was ich mir davon erhofft habe: Einen Einblick in viele nicht allzu lang zurückliegende deutsche Epochen aus Sicht einer Politikerin, die etwas bewegt hat. Besonders gut ist ihr DDR-Hintergrund für mich deutlich geworden sowie ihre Integrität und der Wille, Deutschland analytisch und im besten Interesse aller zu führen. Ich habe ein ganz neues Verständnis von politischer Arbeit bekommen, zugegeben, davon habe ich nicht viel, darum konnte ich hier viel lernen. Mein Bild von Angela Merkel hat sich hier bestätigt. Es ist nicht vollkommen makellos. Von daher war ich sehr froh, zu lesen, dass sie an vielen Stellen ihrer Laufbahn Fehler einräumt und zugibt.
Ich freue mich sehr, dass das Buch so zugänglich war, dafür wurde mit einer tollen Sprecherin und erzählerischer Kunst gesorgt. Ich kann das Buch auf jeden Fall allen empfehlen, die deutsche Politik der letzten Jahre in kompakter Form interessiert. (Nicht alle Kapitel sind gleich spannend, je nachdem für welche politische Themen man sich eben mehr interessiert.)
Profile Image for anna.
90 reviews
Read
January 19, 2025
beim lesen kämpfte sich langsam aber sicher die gerd-show zurück in mein bewusstsein und ich hatte für eine woche einen ohrwurm vom steuersong: "ich erhöh euch die steuern, gewählt ist gewählt ihr könnt mich jetzt nicht mehr feuern, das ist ja das geile an der demokratie"
Profile Image for Dunja Brala.
526 reviews33 followers
December 8, 2024
Als Angela Merkel Bundeskanzlerin wurde, war ich ehrlich gesagt not amused. Zu wenig herzlich fand ich sie, zu spröde und inkompetent. Dabei hatte ich ehrlich gesagt noch nicht mal besonders viel Ahnung davon, was die Frau vorher geleistet hatte. Mit den Jahren stieg meine Achtung und meine Bewunderung für sie . Dabei lassen wir die Politik mal auf Seite. Mir imponierte, wie sie in dem von Männern dominierten Schuppen Haltung bewahrte, und dabei zunehmend menschliche Entscheidungen traf. Als mir klar wurde, dass wir am gleichen Tag Geburtstag haben, fing ich sogar an mich ein bisschen mit ihr zu identifizieren - mehrfach dachte ich, dass sie auch nichts anderes tut, als eine Kita leiten. Nur dass es im Kindergarten mit kleinen Menschen oft zivilisierter zugeht. Manchmal konnte man förmlich ihre Augen rollen hören, wenn sich ihre Minister und Konsorten mit Sand bewarfen. Und wenn ich sie da stehen sah, auf dem großen Gruppenbild mit den anderen Mächtigen der Welt, die Fingerspitzen zur oft parodierten Merkelraute aufeinander gepresst (wer sich mit asiatischer Heilkunst auskennt, weiß, dass das eine beruhigende Wirkung auf sich selbst haben kann) dann fühlte ich mit ihr.
Ihre Biografie ist ein historisches Dokument, dass die jüngste Vergangenheit noch mal plastisch werden lässt. So einiges hatte ich dann doch vergessen. Dabei bestätigt sich mein Eindruck von ihr. Sie ist kein Machtmensch, der mit den Säbeln rasselt, Unwahrheiten rausposaunt oder sich ihr Ego streicheln lässt. Sie ist tief christlich und versucht, sich ihre Menschlichkeit zu bewahren. Sie hasst Unpünktlichkeit, das haben wir auf jeden Fall gemeinsam. Und da, wo alle guten Worte nichts mehr nutzen, neigt sie dazu abzuwarten, oder zu ignorieren. Das ging nicht immer gut für sie und/oder unser Land aus.

Am interessantesten fand ich ihren Werdegang von frühester Kindheit an. Nur sehr wenig war mir darüber bekannt. Mir ist durch die Biografie erst wirklich bewusst geworden, dass sie in einer Welt großgeworden ist, in der die Demokratie nur ein Teil der Landesbezeichnung war. Irgendwie ist sie so reingerutscht in die Politik und dafür hat sie’s doch ganz gut gemacht. Ich will hier nicht zu emotional werden, aber ich glaube ich vermisse sie ein bisschen.

Manchmal dachte ich, dass sie sich doch sehr viel lobt. Aber dann ist mir aufgefallen, dass sie nur realistisch ihren Verdiensten gegenüber ist. Warum sollte sie ihr Licht auch unter den Scheffel stellen. Für sie spricht, dass sie die Scheinwerfer immer wieder auf ihre Mitarbeiter*innen, auf Familie und Freunde richtet. Ab und zu schimmert, feiner Humor durch die Zeilen. In den Momenten war es mir, als müsste ich ihr zuzwinkern, so nach dem Motto „Ich weiß genau, was du eigentlich meinst…“ Als sie erzählte, dass sie immer lange Röcke und Strickpullis getragen hat und sich über ihre Garderobe Gedanken machen musste als sie in den Bundestag einzog, musste ich lachen. Vielleicht ist sie doch in der falschen Partei?

Wer jetzt erwartet hat, dass hier große Geheimnisse gelüftet werden und Frau Merkel Internas ausspricht, die skandalträchtig sind, der hat die 16 Jahre ihrer Kanzlerschaft nichts begriffen. Mich überrascht nicht dass dies nur eine Wiederholung von meist bekanntem ist, und so nehme ich das Buch, wie man es nehmen sollte, als ein von einer Frau anschaulich erzähltes Zeitzeugnis, die als erste deutsche Bundeskanzlerin in die Geschichte eingegangen ist.

Mir hat die Lektüre ziemlich gut gefallen. Allerdings habe ich sie nicht gelesen sondern gehört. Etwas was ich nur sehr selten tue! Preislich war bei diesem Blockbuster von Buch meine Schmerzgrenze erreicht und mein Audible Konto hat sich endlich rentiert.
Profile Image for Lisili.
26 reviews
February 15, 2025
In der Klausurenphase war das wohl ein dicker Batzen😂..

Habe es aber erstaunlich gerne gemocht! Ursprungsgedanke es zu lesen/hören war tatsächlich der Fakt, dass sie meine gesamte Kindheit und Jugend regiert hat und ich verstehen wollte was damals passiert ist & inwiefern sich (ihre) Entscheidungen auf heute ausprägen.

Das Buch ist wesentlich leichter zu lesen und flüssiger geschrieben als ich ursprünglich angenommen hatte.
Besonders spannend fand ich tatsächlich die Zeit vor ihrer politischen Karriere. In der DDR als weibliche Wissenschaftlerin war das Leben nicht einfach. Ansonsten mochte ich natürlich einzelne Anekdoten, von der die Öffentlichkeit mitbekommen hat und sie sich hier explizit und auch emotional dazu äußert (wie die Begegnung mit Putin und seinem Hund, obwohl er ausdrücklich wusste, dass Merkel Angst vor Hunden hatte).

Ja, sie hätte sich an manch einer Stelle kritischer äußern können. Ich verstehe allerdings auch, dass sie es nicht überall macht. Das würde im Nachhinein Skandale auslösen, wenn sie eine gravierende politische Entscheidung von sich selbst kritisiert. An anderen Stellen betont sie allerdings sehrwohl, dass sie heute anders denkt. Beispielsweise in Bezug auf die Frage, ob sie sich als Feministin sehe.
Profile Image for Franziska.
62 reviews21 followers
December 17, 2024
Auch wenn ich mich nicht mit der CDU identifizieren kann, so habe ich doch Respekt vor Angela Merkel. Den hatte ich, bevor ich dieses Buch gelesen habe, und danach umso mehr. Sie erklärt in diesem Buch viele ihrer Entscheidungen, und ob ich denen jetzt zustimme oder nicht, so kann ich sie zumindest nachvollziehen. Am Ende lag ihr doch wohl das Wohlergehen aller Menschen am Herzen, was man ganz bestimmt nicht von allen Politiker*innen behaupten kann.
Für mich, die zu Beginn von Merkels erster Amtszeit gerade mal 7 Jahre alt war, war es außerdem sehr interessant, die Krisen und politischen Ereignisse der jüngeren Vergangenheit noch einmal eingeordnet zu bekommen. Ich hatte das zwar alles mitbekommen, aber vieles davon, besonders das länger zurückliegende, damals bestimmt nicht verstanden.
Das Buch als Hörbuch zu hören kann ich außerdem empfehlen, denn so kam es mir an keiner Stelle langatmig vor - im Gegenteil, ich hätte mir gern auch noch mehr angehört.
Profile Image for Vero.
28 reviews
January 27, 2025
Cartea nu pare a fi scrisă pentru cei care au prins mandatul ei ca adulți, ci pentru generațiile recente/viitoare (de ințeles) - are un ton foarte didactic despre lucruri arhiștiute și răscitite în mainstream media.

Nu e scrisă foarte personal, sunt puține discuții relevante de culise și lucruri cu adevărat private, care nu se știau de dinainte, astfel încât a fost sub asteptările mele de la o carte de memorii. Capitolul despre Summitul NATO din 2008 mi s-a părut cel mai interesant, motiv pentru care am dat 3* si nu 2*.
Profile Image for Lavendel.
73 reviews
January 10, 2025
Interessant, ein Blick hinter die Kulissen von Politik - aber sicherlich ein kalkulierter. Man erfährt mehr über die Beweggründe von Merkels politischen Entscheidungen und was auch versteckt vor öffentlichen Augen lief.

Mit am interessantesten fand ich die Beschreibungen von Merkels Kindheit, Jugend und als junge Erwachsene in der DDR und in der Zeit nach dem Mauerfall.

Schreibstil ist ziemlich detailverliebt und komplex.
Profile Image for Natalia.
140 reviews35 followers
January 3, 2025
4.5 stars

I laughed, I cried, I felt tons of nostalgia.
Angela Merkel was in office during my teens and twenties, so revisting the highlight reel of those decades and having it narrated by someone I've respected and admired for a huge chunk of my life was quite the experience.
The writing is rather dry (to absolutely no one's surprise) so that's why I deducted half a star. You truly have to have a huge interest in Germany and German politics to not drown in the minutiae of some political processes described (or maybe to even enjoy this book at all).

PS: in the middle of the book I wondered how that woman didn't go insane with all the nonsense surrounding her. Towards the end I felt like she has had it ("Ich war bedient.") :D
Profile Image for Wiktoria Szweda.
33 reviews
January 30, 2025
Angela - fur deutschland ❤️💛🖤 aż się łezka w oku kręci, że skończyłam moją Merkelową telenowelę 🥹.

Ale już abstrahując od polityki, super się czytało - od opisu życia w NRD po najbardziej aktualne zdarzenia. Szczególnie, że za jej kadencji na prawdę sporo się działo - niezwykle ciekawe jest poznawanie od kulis, jak próbowano radzić sobie z kryzysem finansowym 2008 roku, migracyjnym, czy fikołkami Rosji, a plusem jest także bardzo skrupulatne opisane takiego “codziennego” życia polityka.

No i ofc, z Angelą można się zapewne niezgadzać, ale nie można nie oddać jej tego, że jest ultra inteligentną osobą, kobietą, która zdominowała męską politykę, a na dodatek osobą, która mówi - tak, podjęłam taką a nie inna decyzję, możecie się nie zgadzać, ale ja stoję na swoim stanowisku.

Kinda impressive.
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